Historie

Die Geschichte des Waldguts

Das Waldgut Hartenholm, dessen Ursprünge auf das 17. Jahrhundert zurückgehen, hatte über die vier vergangenen Jahrhunderte viele verschiedene Eigentümer. Einer von diesen war auch für kurze Zeit Christian VII. Dänischer König und Herzog von Holstein. Die steinernen Eckpfeiler an den Toreinfahrten des Waldguts zeugen noch davon.
1935 wurde das Gut von dem Industriellen Hans Achaz Holscher aus Nienburg erworben. Er ist der Großvater von Hans-Burkhard Fallmeier, dem heutigen Eigentümer vom Waldgut Hartenholm. Hans Holscher war passionierter Jäger und wäre gerne Forstmann geworden. Er bewirtschaftete das Waldgut mit einem Verwalter durch die Wirren des 2. Weltkrieges hindurch.
Nach dem Ende des Krieges zog Holschers Tochter Gertraut Thoma als junge Kriegswitwe mit ihren beiden kleinen Töchtern nach Hartenholm. Zu dieser Zeit war im Gutshaus noch ein Altersheim des Roten Kreuzes untergebracht. 1946 vererbte Hans Holscher seiner Tochter das Waldgut um ihr eine neue Lebensgrundlage zu ermöglichen. Neben der Bewirtschaftung des Forstes intensivierte sie erfolgreich den landwirtschaftlichen Zweig des Betriebes. Zu dieser Zeit waren 38 Angestellte auf dem Hof beschäftigt. Wie überall in Schleswig-Holstein waren viele Flüchtlinge aus dem Osten, insbesondere aus Ostpreußen, auf dem Waldgut untergebracht.
1951 heiratete Gertraut Thoma den spät aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten Wilhelm Fallmeier. Er übernahm sodann die Führung des Betriebes und forcierte den Ausbau der Milchviehhaltung. 1952 wurde ihr Sohn Hans-Burkhard geboren.
1963 wurde ein moderner Kuhstall mit Schwemmentmistung gebaut. Die Fertigstellung erlebte Wilhelm Fallmeier leider nicht mehr, da er bei einem Verkehrsunfall kurz vorher ums Leben kam.
Die landwirtschaftliche Überproduktion machte die Bewirtschaftung des landwirtschaftlichen Betriebes immer schwieriger, so dass 1974 die Kühe und 11 Jahre später die gesamte Viehwirtschaft aufgegeben wurde.
Zu diesem Zeitpunkt trat die Forstwirtschaft wieder in den Mittelpunkt der Bewirtschaftung des Waldgutes.
1992 übergab Gertraut Haag, verw. Fallmeier den Betrieb an ihren Sohn Hans-Burkhard Fallmeier.
In die leer stehenden Wirtschaftsgebäude wurden Wohnungen eingebaut.
Unter fachkundiger Beratung eines Försters wird der Wald durch den Eigentümer auf der Basis und nach den Kriterien eines natürlichen nachhaltigen Waldbaus bewirtschaftet und gepflegt, der gesamte Holzeinschlag durch Lohnunternehmen durchgeführt. Der Forst ist PEFC zertifiziert.
Neben dem Haupterwerbszweig der Holzvermarktung wird durch die stark gestiegenen Gas- und Ölpreise der nachwachsende Rohstoff Holz wiederentdeckt. Hiermit wird auch der Verkauf von fertig zubereitetem Brennholz an Endverbraucher wieder zu einem interessanten zusätzlichem Erwerbszweig des Waldguts.
Ab Mitte 2007 wird der „RuheForst Segeberger Heide/Hartenholm“ im Waldgebiet des Kakels durch die Gemeinde Hartenholm als Träger und der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein als Dienstleister betrieben.